Wir lieben Schichten! Ob bei einer kunstvollen Torte oder bei der Herbstgarderobe, machen sie aus etwas Gutem einfach… mehr! Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Schichten von Pflegeprodukten, auch Layering genannt. Wobei es entscheidend auf die Reihenfolge ankommt. Wie es nicht wirklich Sinn macht, eine Seidenbluse über eine dicke Strickjacke zu ziehen, bringt ein Serum über der reichhaltigen Creme nicht so viel wie darunter. Das richtige Layering ist also massgeblich, um das Beste aus seiner Hautpflege herauszuholen.
Wer hat’s erfunden?
Natürlich ist das kein neues Phänomen. Das Auftragen von Produkten in einer mehrstufigen Hautpflegeroutine ist das Herzstück der traditionellen koreanischen Schönheitspflege. Der Hype der so genannten K-Beauty Mitte der 1990er Jahre exportierte nicht nur eine Vielzahl koreanischer Schönheitsprodukte, sondern auch die ausgiebigen Pflegeroutinen, die bis zu 17 Schritte umfassen können, in den Rest der Welt. Die war dank Marken wie Clinique bereit für die mehrstufige Hautpflegerevolution. Im Jahr 1968 führte das Unternehmen sein mittlerweile ikonisches 3-Schritte-Hautpflegesystem ein -bestehend aus Reinigung, Tonisierung sowie Feuchtigkeitspflege- und lehrte die Welt, wie wichtig eine konsequente Routine ist.
3 Schritte, 5 oder 10?
Im Zuge des Layering-Trends aus Asien dehnten viele Beauty-Fans ihre Pflegeroutine auf zehn (oder mehr) Schritte aus. Dank ausgeklügelter Multitasking-Produkte, die mehrere Pflegeschritte in einem Durchgang erzielen, hat sich die typische Routine heute bei etwa vier oder fünf Schritten eingependelt. Um herauszufinden, in welcher Reihenfolge Sie Ihre Produkte am besten auftragen, brauchen Sie kein Chemiestudium, sollten aber einige Grundregeln kennen.
Die typische K-Beauty-Routine sieht folgendermassen aus: Reinigung auf Ölbasis, Reinigung auf Wasserbasis, Peeling, Toner, Essenz, Serum, Sheet Mask, Augencreme, Feuchtigkeitscreme und Sonnenschutz. Ebenso wichtig wie die richtige Anwendung der einzelnen Produkte ist ihre Abfolge - auch bekannt als Layering. Es geht immer darum, die Haut zu reinigen, sie zu behandeln und dann zu schützen. Damit die Produkte optimal in die Haut einziehen, werden die aktivsten Inhaltsstoffe (die normalerweise in Seren enthalten sind) zuerst aufgetragen und dann mit reichhaltigeren Formeln versiegelt.
Die Konsistenz macht’s - meistens...
Wenn ein Produkt nicht in eine der oben genannten Kategorien passt, lautet die Faustregel, es nach seiner Konsistenz einzuordnen. Hier empfiehlt es sich, von wässrigen zu kompakteren Substanzen überzugehen. Der Grund dafür liegt in der Absorption. Trägt man als erstes eine dickere, reichhaltigere Formel auf, kann diese verhindern, dass die dünnere in die Haut eindringt. Eine Ausnahme von der Regel sind Gesichtsöle. Sie sollten als letztes aufgetragen werden, weil Öl okklusiv ist - das heißt, es bildet eine Barriere. Während Öl durch Feuchtigkeitscreme, Seren und Lotionen dringen kann, funktioniert das umgekehrt nicht. Deshalb bildet ein Gesichtsöl den letzten Schritt der Pflegeroutine.
Aber auch hier gibt es eine Ausnahme. Öl sollte zwar der letzte Schritt in Ihrer nächtlichen Routine sein, bei Ihrer morgendlichen Pflege steht jedoch der Sonnenschutz an letzter Stelle. Der Grund: Im Gegensatz zu anderen Produkten, die in die Haut eindringen sollen, um absorbiert zu werden, sind Sonnenschutzmittel ein Schutzschild, der an der Hautoberfläche für die Abwehr von UV-Strahlen zuständig ist.
Eile mit Weile
Wir leben in einer hektischen Welt, die uns zur Pflege unserer Haut nicht immer die Zeit lässt, die wir uns vielleicht wünschen. Um trotzdem möglichst viele Schritte durchzuführen, könnte man also versucht sein, die Pflegeroutine im Eiltempo zu absolvieren und die verschiedenen Produkte in schneller Folge aufzutragen. Damit tun Sie sich jedoch keinen Gefallen. Eine gute Faustregel lautet, zwischen den einzelnen Schichten 30 Sekunden bis eine Minute zu warten, um die Absorption zu maximieren. Auf diese Weise wird auch die Wahrscheinlichkeit verringert, dass die Formeln "pillen", das heisst, sich auf dem Gesicht zusammenballen und abrubbeln. Bestimmte Inhaltsstoffe, wie Silikone, sind anfälliger für Pilling als andere, aber wenn man zwischen den Schichten eine Pause einlegt, kann man das Problem vermeiden. Ausserdem ist es ratsam, nicht zu viel Produkt aufzutragen, da dies ebenfalls zu Pilling führen kann.
Wer kann mit wem?
Last but not least möchten wir einige Aktivstoffe erwähnen, die sich nur mit längerem Abstand zueinander oder überhaupt nicht vertragen. Da wären zum einen Retinol und Vitamin C. Warten Sie mindestens 30 Minuten, bevor Sie Retinol über Vitamin C auftragen. Der Grund: Die beiden Inhaltsstoffe wirken am besten bei unterschiedlichen pH-Werten (dem Mass für den Säuregehalt). Da beide sauer sind, ist die Wirksamkeit bei gleichzeitiger Anwendung möglicherweise nicht optimal. Statt einer halbstündigen Wartezeit bietet es sich an, morgens Vitamin C (ein Antioxidans, das die Haut vor Umweltbelastungen schützt) und abends Retinol zu verwenden. Das gleiche gilt für die Kombination von Vitamin C und Alpha-Hydroxy-Säuren (AHAs). Um Irritationen zu vermeiden, sollte Vitamin C morgens und AHAs abends verwendet werden.
Noch schwieriger verhält sich Benzoylperoxid, ein Wirkstoff, der häufig zur Behandlung von Akne eingesetzt wird. Kombiniert man ihn mit Vitamin C, führt das dazu, dass letzteres abgebaut wird oder oxidiert, wodurch es unbrauchbar wird. Kombiniert man Benzoylperoxid mit Retinol, geht jegliche Wirkung verloren, denn die beiden "heben sich gegenseitig auf".
Kennt man die grundlegenden Regeln, ist das Layering von Hautpflegeprodukten nicht allzu kompliziert. Sie werden sehen, dass Sie die mehrstufige Routine bald nicht mehr missen möchten, weil Sie damit auf sämtliche Ansprüche Ihrer Haut optimal eingehen können. Die wiederum dankt es Ihnen mit einem gesunden Hautgefühl und strahlendem Glow. Bei der Auswahl der zu Ihrem individuellen Hautbedürfnis passenden Produkte unterstützen Sie unsere Online Hautanalyse https://www.marionnaud.at/beauty-beratung?revieveAutoStart=true oder die Marionnaud Hautpflege-Experten in den Stores, sei es per Video Call oder gleich vor Ort.
Wir freuen uns auf Sie!