Schöne Haut ist keine Glückssache! Unsere Haut ist ein komplexes Körperorgan. Wie du mit ihr umgehst und sie pflegst, macht einen Riesenunterschied. Gleich vorweg: Ein Hautpflegeprogramm, das zu jedem passt, gibt es nicht. Du musst einfach einige Dinge ausprobieren, um herauszufinden, was dir gut tut. Selbst dabei wird sich herausstellen, dass sich deine Haut nicht immer gleich benimmt.
Eine gute Daumenregel lautet: Fang beim Auftragen deiner Produkte immer mit der dünnflüssigsten Formel an und arbeite dich bis zur dickflüssigsten hoch. Am Anfang sollten also Essenzen und Seren auf Wasserbasis stehen, die rasch absorbiert werden, gefolgt von schwereren Cremen und zuletzt Ölen, falls du diese verwendest. Zwischen jedem Schritt sollten ein bis zwei Minuten liegen, damit deine Haut jedes Produkt optimal aufnehmen kann.
Reiniger
Dass eine gründliche Gesichtsreinigung in keinem Hautpflegeprogramm fehlen darf, ist eigentlich selbstverständlich. Wenn man bedenkt, wie viele Schadstoffe, Schmutz und überschüssiger Talg sich im Laufe des Tages auf der Haut festsetzen. Schweiß, Talg und abgestorbenen Hautschüppchen sammeln sich auch über Nacht an, sodass eine morgendliche Reinigung ebenfalls unerlässlich ist. Halte Ausschau nach einer Formel, die die Haut nicht austrocknet, da ihr dies natürliche Fette entzieht und zu Reizungen führen kann. Am Abend ist eine zweifache Reinigung angesagt: Verwende zuerst einen Gesichtsreiniger, um Make-Up und Schmutz zu entfernen, und dann einen Reiniger, der nicht mehr abgespült werden muss (z.B. ein Mizellenwasser), um Schmutzrückstände zu entfernen.
Wenn du Wimperntusche oder Lidschatten trägst, empfiehlt sich ein separater Augen-Make-Up-Entferner, der nicht in den Augen brennt und die empfindliche Haut im Augenbereich schont.
Gesichtswasser
Modernes Gesichtswasser hat mit den ursprünglichen Produkten dieser Art, die jede Menge Alkohol enthielten, um fettige Haut auszutrocknen, nur mehr wenig zu tun. Heute beruht Gesichtswasser auf pflegenden, sanften Formeln, die zu allen Hauttypen passen und die Haut garantiert nicht austrocknen. Gesichtswasser wird zwischen der Reinigung und einem Serum angewendet und kann auch den pH-Wert der Haut ins Gleichgewicht bringen sowie einen „Wasserpfad“ schaffen, über den Seren und Feuchtigkeitspflege besser von der Haut aufgenommen werden. Gesichtswasser wird meist mit dem Wattebausch aufgetragen - dieser saugt aber eine große Menge des Produkts auf. Besser ist es, das Gesicht mit sauberen Händen mit dem Gesichtswasser zu bespritzen und dieses dann einzuklopfen (diese Methode ist besonders in Korea populär).
Essenz
Essenzen sind von von der koreanischen Schönheitspflege inspiriert und sind Behandlungen auf Wasserbasis, die ähnlich funktionieren wie ein Gesichtswasser. Sie versorgen die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit und Nährstoffen und sind besonders für trockene oder feuchtigkeitsarme Hauttypen zu empfehlen, bei denen sie wie eine Mini-Gesichtsbehandlung wirken! Am besten lassen sich Essenzen mit einer Sprühflasche auftragen, mit der du deine Haut tagsüber immer wieder erfrischen kannst.
Serum
Seren haben eine besonders leichte Textur, die rasch einzieht. Sie sind intensive Behandlungen, die auf spezifische Hautprobleme abzielen. Du kannst dein Serum auf deinen Hauttyp oder auf etwaige Hautprobleme abstimmen (z.B. Fältchen, Pigmentierung, Falten, Pickel, trockene Stellen oder Rötungen). Auch bei „normaler“ Haut ist ein Serum, das reich an Antoxidantien ist, zu empfehlen. Diese Seren reparieren die Haut und schützen sie vor Umweltverschmutzung und Sonneneinstrahlung. Seren enthalten meist große Mengen aktiver Wirkstoffe. Es ist daher nicht ratsam, mehrere verschiedenen Seren gemeinsam zu benutzen - dies kann ihre Wirksamkeit beeinträchtigen und Reizungen hervorrufen. (Es ist ein bisschen so wie beim Kochen - wenn du zu viele geschmacksintensive Zutaten gemeinsam verwendest, geraten die Aromen leicht durcheinander und das Endergebnis ist alles andere als harmonisch!) Manche Seren, die Inhaltsstoffe wie Retinol enthalten, dürfen nur abends angewendet werden, da die Sonneneinstrahlung ihre Wirksamkeit beeinträchtigt. Es ist also wichtig, das Etikett zu lesen, ehe du ein Serum aufträgst.
Feuchtigkeitspflege
Während Seren auf spezifischen Hautprobleme abzielen, ist es Aufgabe der Feuchtigkeitspflege, die äußere Hautschichten mit Feuchtigkeit zu versorgen. Nachtcremen oder Feuchtigkeitscremen für trockene Haut haben meist eine dickflüssigere Textur, da sie reich an Ölen und Weichmachern sind. Feuchtigkeitspflege für fettige Haut ist leichter und basiert häufig auf Gelen, die ölfrei sind und Inhaltsstoffe enthalten, die die Haut prall wirken lassen (z.B. Hyaluronsäure) und die Haut mit Feuchtigkeit versorgen, oder sie zu beschweren oder einen öligen Film zu hinterlassen.
Augencremen
Viele von uns verwenden zusätzlich zu einer Feuchtigkeitspflege auch eine spezielle Augencreme, die sanfter zu der sensiblen Augenpartie ist und nicht reizt. Augencremen zielen auch auf spezifische Probleme wie dunkle Augenringe, Pigmentierung und geschwollene Augen ab. Zusätzlich zu Augencremen gibt es auch Augengels und -Seren, die du am besten im Kühlschrank aufbewahrst. Sie erfrischen die Augenpartie und mildern Rötungen oder Entzündungen. Die Haut der Augenpartie ist sehr dünn! Trage Augenpflege daher immer vorsichtig auf und klopfe das Produkt mit dem Mittel- oder Ringfinger sanft ein, anstatt es zu verreiben, um Reizungen vorzubeugen.
Gesichtsöle
Mit Ölen lassen sich Seren und Feuchtigkeitspflege mühelos in der Haut einschließen. Öle eignen sich auch bestens für eine entspannende Gesichtsmassage. Gesichtsöle werden mit Pflanzenextrakten und ätherischen Ölen angereichert, um die Haut intensiv mit Feuchtigkeit zu versorgen, gereizte Stellen zu beruhigen und trockenen, schuppigen Teint zu regenerieren. Es gibt auch Gesichtsöle speziell für fettige Haut, die die Talgproduktion der Haut regulieren, ohne einen öligen Film zu hinterlassen. (Manche Varianten, wie Marula- oder Blue Tansy-Öl, bekämpfen sogar Bakterien und mildern Aknesymptome). Andere lindern Hautprobleme wie Rosacea und verhindern trockene und schuppige Haut bei kaltem Wetter. Denke daran, dass Öl sehr ergiebig ist: Verreibe ein paar wenige Tropfen zwischen den Handflächen und trage das Öl dann mit sanften, streichenden Bewegungen von innen nach außen auf das Gesicht auf.
LSF
Jeder Hautarzt wird das bestätigen: LSF ist der wichtigste Teil jedes Hautpflegeprogramms, unabhängig von deinem Hauttyp, Hautton oder etwaigen Hautproblemen. Sonneneinstrahlung ist der wichtigste Faktor der Hautalterung (sogar an Tagen, an denen die Sonne nicht scheint). Trage unbedingt jeden Morgen Sonnenschutz auf, um Fältchen, Hyperpigmentierung und Falten zu vermeiden. Vor allem aber beugt Sonnenschutz der Entstehung von Hautkrebs vor und schützt die Haut vor Sonnenbrand. Entscheide dich auf jeden Fall für ein Produkt mit Breitbandspektrum (UVA und UVB), mit einem LSF von mindestens 30, um dich optimal zu schützen. Stelle außerdem sicher, dass dein Sonnenschutzmittel speziell für das Gesicht entwickelt wurde, damit es die Poren nicht verstopft und keine Hautunreinheiten verursacht. Der Sonnenschutz ist der letzte Schritt deines Hautpflegeprogramms und kommt vor dem Make-Up.
Gesichtsmasken
Im Gegensatz zu anderen Hautpflegeprodukten, die entweder sofort in die Haut einziehen oder nach wenigen Sekunden abgespült werden, müssen Gesichtsmasken für einen bestimmten Zeitraum auf der Hautoberfläche bleiben, um ihre intensive Wirkung zu entfalten. Eine feuchtigkeitsspendende Tuchmaske ist ideal, um deine Haut vor einem besonderen Anlass so richtig zum Strahlen zu bringen. Für trockene oder reife Haut empfiehlt sich eine Crememaske, die Feuchtigkeit in der Haut einschließt und abgewischt, nicht abgespült wird. Fettige Haut ist mit Masken auf Ton- oder Säurebasis am besten aufgehoben, die Schmutz und überschüssigen Tagl absorbieren und die Poren reinigen. Um Reizungen zu vermeiden, sollten Masken immer auf frisch gereinigte Haut aufgetragen und nicht öfter als ein- bis zweimal die Woche verwendet werden.
Peelings
Peelings sind eine extremere Form der Reinigung und zielen darauf ab, abgestorbene Hautzellen und Schmutzüberreste zu entfernen („Exfolieren“). Die Haut wird dadurch weicher, weniger schuppig und verstopft (und daher auch weniger anfällig für Trockenheit und Pickel). Ein Peeling reizt außerdem die Hautoberfläche leicht, was die Zellerneuerung der unteren Hautschichten beschleunigt. Dies wiederum mildert Pigmentierung und Aknenarben und schenkt der Haut jugendliche Strahlkraft. Es gibt zwei Arten von Peelings: physische Peelings, mit denen winzige Körnchen abgestorbene Hautschüppchen wegrubbeln, und chemische Peelings auf Säurebasis, die die Verbindungen zwischen den abgestorbenen Zellen auflösen. Peelings solltest du auf sanfte Weise und nicht zu häufig verwenden. Idealerweise exfolierst du deine Haut zwei- bis dreimal die Woche als Teil der abendlichen Pflegeroutine.