Hautpflegeprodukte werden zunehmend intelligenter. Aggressive Chemikalien sind out, sanfte Pflege ist in: Bei den Unternehmen, die hinter den weltweit größten Beauty-Marken stehen, ist Experimentierfreudigkeit gefragt. Wir haben festgestellt, dass Säuren momentan besonders im Trend liegen. Damit meinen wir nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Glykol- und Hyaluronsäure, sondern weniger bekannte Moleküle, die sowohl wirksam als auch sanft zur Haut sind. Wir haben alle Infos zu den neuesten Säuren für dich zusammengetragen. Bestimmt ist für die eine oder andere davon auch in deiner Beauty-Routine Platz!
Aufheller: Tranexamsäure
Hyperpigmentierung, dunkle Flecken sowie Akne sind Dinge, die wir normalerweise mit unserem Lieblings-Concealer „behandeln“. Jetzt aber erfreut sich Tranexamsäure zunehmender Beliebtheit bei der Behandlung von Hyperpigmentierung.
Tranexamsäure kommt aus der Welt der Medizin und wird nun auch in kosmetischen Produkten verwendet, nicht nur, um Melasmen (dunkle Flecken) zu behandeln, sondern auch, um ihnen vorzubeugen. Tranexamsäure hat außerdem entzündungshemmende Eigenschaften, stoppt die Pigmentübertragung und beruhigt die Haut.
Im Gegensatz zu exfolierenden Säuren ist Tranexamsäure sehr sanft und lässt sich gut mit anderen „Wundermitteln“ kombinieren, um die positive Wirkung zu maximieren. Wir empfehlen die gleichzeitige Anwendung mit Vitamin C, um den Teint so richtig zum Strahlen zu bringen.
Feuchtigkeitsspender: Polyglutaminsäure
Die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften von Hyaluronsäure, die 1.000-mal mehr Wasser als ihr eigenes Gewicht binden kann, sind hinlänglich bekannt. In Expertenkreisen wird nun Polyglutaminsäure als das nächste große Wundermittel in der Hautpflege gehandelt.
Polyglutaminsäure ist ein natürlich gewonnener Wirkstoff, der 5-mal so viel Wasser wie Hyaluronsäure binden kann und deren Moleküle sehr viel größer sind, sodass sie eine Schutzschicht auf der Haut bilden, die Feuchtigkeitsverlust verhindert. Wenn du dir pralle, perfekt mit Feuchtigkeit versorgte Haut wünschst (und wer tut das nicht?!), solltest du nach diesem Inhaltsstoff Ausschau halten.
Alleskönner: Niacinamid
Niacinamid ist vor allem aufgrund seiner Vielseitigkeit beliebt und erntet endlich das Lob, das ihm zusteht. Niacinamid gehört zu den Vitamin B3-Verbindungen und arbeitet gemeinsam mit den natürlichen Elementen im Körper, um unsere Haut zu pflegen und zu stärken.
Niacinamid tut der Haut in vielerlei Hinsicht gut: Es bringt den Talghaushalt ins Gleichgewicht, beugt auf diese Weise Pickeln vor und stärkt die Feuchtigkeitsbarriere, sodass die Haut praller und jünger aussieht. Außerdem bremst es die Produktion von Melanin, das dunkle Flecken verursacht, und kann so für die Behandlung von Hyperpigmentierung eingesetzt werden. Auch als Entzündungshemmer ist Niacinamid bekannt.
Exfolierend: Mandelsäure
Mandelsäure ist sanfter als Glykolsäure, fällt aber noch immer in die AHA-Kategorie (Alpha-Hydroxiesäure), und wird sich garantiert als dein neuer Favorit beim Exfolieren herausstellen. Mandelsäure bricht die Verbindungen zwischen den Zellen auf und entfernt Unreinheiten. Das Ergebnis ist ein hellerer, ebenmäßiger Teint. Stumpfe Haut wird dank Mandelsäure im Nu strahlend, Fältchen und Falten sind weniger ausgeprägt und der Kollagenhaushalt wird gestärkt.
Gut gegen Anzeichen der Hautalterung: Ferulasäure
Ferulasäure ist ein Antioxidans, das in der Zellwand von Pflanzen enthalten ist und die ersten Anzeichen der Hautalterung (wie feine Fältchen) bekämpft, entzündungshemmend wirkt und freie Radikale neutralisiert.
Ferulasäure ist nicht nur im Alleingang eine tolle Wahl: Mit anderen Antioxidantien kombiniert erhöht sie deren Wirksamkeit und stabilisiert andere Inhaltsstoffe wie Vitamin C und Vitamin E. Mit exfolierenden Säuren wie Glykol-, Salicyl- und Milchsäure sollte Ferulasäure aber besser nicht kombiniert werden, da es den PH-Wert verändern und die Wirksamkeit dieser Säuren reduzieren kann.
Empfohlen bei unreiner Haut: Salicylsäure
Gut möglich, dass sich diese Säure bereits in deinem Badezimmerschrank befindet, denn wenn es darum geht, Pickel zu bekämpfen, ist Salicylsäure schon länger ein Begriff. Salicylsäure ist eine BHA (Betahydroxiesäure), deren öllösliche Struktur es ihr ermöglicht, tiefer in die Poren der Haut einzudringen als wasserlösliche Säuren (z.B. AHAs).
Das bedeutet, dass Salicylsäure die Poren von Grund auf reinigt – perfekt, um Unreinheiten den Garaus zu machen! Außerdem hat Salicylsäure entzündungshemmende Eigenschaften, die beruhigend wirken. Da Salicylsäure die Haut exfoliert, solltest du sie nicht übermäßig oft verwenden, denn sonst läufst du Gefahr, dir statt fettiger Haut trockene Haut einzuhandeln.
Für einen jugendlichen Teint: Asiatsäure
Wenn dein Hautpflegeprogramm hauptsächlich darauf abzielt, das Rad der Zeit zurückzudrehen, solltest du dich nach Asiatsäure umsehen. Manchmal verbirgt sie sich auf der Liste der Inhaltsstoffe hinter dem Namen „Gotu Kala“, nach der Pflanze, aus der sie gewonnen wird. Experten sind der Ansicht, dass Asiatsäure die Hautbarriere stärkt und gleichzeitig die Kollagenproduktion ankurbelt, was für praller aussehende Haut sorgt.
Unser Top-Tipp
Anstatt alle neuen Säuren auf einmal in dein Pflegeprogramm aufzunehmen, empfehlen wir, sie nacheinander auszuprobieren, damit du die jeweilige Wirkung genau überprüfen kannst. Zu viele Säuren auf einmal können die Haut reizen. Teste sie am besten gesondert, je nachdem, welches Hautproblem du behandeln möchtest!
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