Während jedes Jahr zahlreiche Parfum-Neuheiten am Markt eingeführt werden, erfreuen sich manche Düfte einer jahrzehntelangen Nachfrage. Folge uns auf eine Zeitreise zu lieb gewonnenen Klassikern. Einfach der Nase nach!
Die Geschichte des Parfums beginnt mit einer Anekdote:
Königin Kleopatra soll jeden Teil ihres Körpers mit einem eigenen Parfum benetzt haben. Bereits vor 5.000 Jahren verbrannten die Ägypter zu Ehren ihrer Götter Hölzer und Harze. Die reichen Ägypterinnen verwendeten duftende Salben mit Früchten und Kräutern wie Zitrone, Orange, Wermut, Salbei und Rosmarin. Später gelangte das Parfum über Griechenland und das antike Rom zu uns nach Europa.
1919 – Mitsouko
Der Duft Mitsouko von Guerlain fällt in die Kategorie der Chypre-Düfte (Zitrus-, Holz und Moschus-Noten), benannt nach der Insel Zypern. Ein berühmter Träger war Charlie Chaplin!
Wohlgeruch bei Hofe.
Ausgerechnet mangelnder Hygiene verdanken wir Parfums, wie wir sie heute kennen. Die Mischung aus Alkohol und Duftölen entstand im Mittelalter, als man sich kaum wusch und entsprechend schlecht roch. Bei Hofe wollte der Adel jedoch lieber duften. 1889 dann ein echter Meilenstein: Aimé Guerlain, Parfümeur in zweiter Generation, versetzt in seinem Pariser Labor synthetische Vanille mit natürlichen Duftölen und beschreitet damit als Erster den Weg der modernen Parfumherstellung. Das Ergebnis: ein Duft namens „Jicky“, den es noch heute gibt. Rund 30 Jahre später mischte die erste Frau mit – Coco Chanel.
1921 – Chanel N°5
Ernest Beaux kreierte ein Parfum, bei dem erstmals Aldehyde (eine duftende chemische Verbindungen) überwogen. Sie riechen pudrig und „sauber“. Marilyn Monroe trug nachst bekanntlich nur N°5 und sonst nichts.
Chanel N°5 gilt als erfolgreichster Damenduft aller Zeiten. Alle 30 Sekunden, so schätzt man, wird ein Flakon des Klassikers irgendwo auf der Welt verkauft. Die Besonderheit an Chanel N°5: Erstmals überwogen in einer Komposition chemische Duftverbindungen (Aldehyde), die sozusagen „frei erfunden“ und nicht natürlichen Ingredienzen wie Iriswurzel oder Vanille nachempfunden waren. Heute gibt es nur wenige Parfums, die völlig ohne Aldehyde aus dem Labor auskommen.
1948 – L‘Air Du Temps
Nina Ricci (1883 – 1970) war eine legendäre französische Modeschöpferin. Heute steht ihr Name für internationale Mode und für den Duft L'Air Du Temps. Den Flakon entwarf der berühmte Glaskünstler Lalique.
Neue Generation. 1973 stieß man im Labor auf eine neue duftende Verbindung: Iso E Super. In der Branche sprach sich die Entdeckung bald herum und war von nun an Bestandteil so mancher Duft-Kreation. Es ist die Geburtsstunde der Molekül-Düfte. Ihnen wird eine geradezu magische Anziehungskraft nachgesagt. Andere halten die neue Duftgeneration für überschätzt und ihren Parfum-Lieblingen die Stange, manchmal jahrzehntelang.
1953 – Youth Dew
Ein in Falten gelegtes Kleid mit Schleife in der Taille: Der Flakon des orientalischen Duftes Youth Dew von Estée Lauder wirkt wie aus der Zeit gefallen. Gerade für diese Nostalgie lieben wir ihn und wünschen ihm noch viele Jahre.
Flaschengeister. Gehört man zu diesen Traditionalisten, muss man sich den Vorwurf gefallen lassen, etwas altmodisch zu sein. Es stimmt, manche Düfte verströmen einen bestimmten Zeitgeist. Denken wir etwa an Opium von Yves Saint Laurent, kreiert im Jahr 1977 und noch heute in seiner ursprünglicher Komposition und vielen duftenden Varianten erhältlich. Opium ist der Inbegriff von Opulenz, Sinnlichkeit und orientalischer Exotik. Sprüht man ihn auf, ist es, als hätte man den viel beschworenen Geist aus der Flasche befreit. Und ist plötzlich selbst eine Andere – die man einst war oder heute für einige Stunden wieder sein möchte. Deshalb: Mögen uns auch Klassiker noch lange erhalten bleiben.
1971 – Aromatics Elixir
Als Clinique den holzig-würzigen Duft Aromatics Elixir lancierte, waren die Hosen oben eng und unten weit, die Minis kurz, die Haare lang. Und Parfums? Die dufteten nach der großen weiten Welt, so wie der Klassiker von Clinique.
1989 – Red Door
Bitte einzutreten in die Welt der Achtziger! Das Eau de Toilette Red Door von Elizabeth Arden steht für puren amerikanischen Glamour, auch wenn das prominente Kampagnen-Model eigentlich aus Wales stammt: Catherine Zeta-Jones.
1994 - ck one
Der erste Duft für sie und ihn. Es ist die Geburtsstunde der Unisex-Düfte. Und dann diese sexy Kampagne mit Kate Moss und ihrer Gang! So cool wollten alle sein. Frisch zitrisch mit weißem Moschus als Basis ist ck one nach wie vor unverkennbar!
1999 – J'adore
Der Klassiker aus dem Hause Dior steht für weibliche Eleganz und wurde bereits kurz nach seiner Veröffentlichung ein Kultobjekt. Der elegante und luxuriöse Flakon in Gold, als auch die unvergleichliche Kombination aus frischen und floralen Noten machen J'adore unwiderstehlich.